Blogtexte 2017: Ideen und Gedanken über das Leben, die Liebe, Sexualität und alles, was damit zusammen hängt


So reich müsste man sein

25. Mai 2017 • Wann ist man reicher: Schweizer Uhr oder Schweizer Pass?

Wenn ich mich nicht ganz gewaltig irre, lesen Menschen, die locker mal eben 47.500 CHF  (Schweizerfranken) für eine Armbanduhr ausgeben (können), meinen Blog nicht. Umso besser. Dann kann ich ja ganz unbefangen wiedergeben, was mir so durch den Kopf ging, als ich letzten Sommer vor der Auslage dieses Uhrengeschäftes in Interlaken stand.

Bevor ich es vergesse: Diese beiden Uhren waren keineswegs die teuersten in dieser Auslage, nach oben scheint es da keine Begrenzung zu geben. Hier in meinem Umfeld gibt es kaum noch Uhrengeschäfte, und die wenigen, die übrig sind, sind meist leer. Ganz anders dieses etwa klassenraumgroße Edelgeschäft an Interlakens Hauptflaniermeile: nicht gerade brechend voll, aber doch mit Kundschaft gut belegt.

Ich fing dann an, drüber nachzudenken, was ich wohl tun würde, wenn ich knapp Frünfzigtausend übrig hätte. Ich könnte beispielsweise mein vierzehn Jahre altes Womo durch ein neues, flotteres, größeres und schickeres ersetzen. Andererseits: Warum sollte ich das tun? Das Womo läuft wie ein Schweizer Uhrwerk (pun intended). Und außerdem: So ein Womo zu haben, auch wenn es recht klein und schon etwas ältlich ist, ist für nicht wenige Menschen ein unerfüllbarer Traum. Und ich habe sowas! Und wenn ich mir dann überlege, was ich damit alles machen kann. Zum Beispiel durch die Schweizer Alpen fahren:

So wie hier über den Julierpass Richtung St. Moritz und Pontresina am 20. April dieses Jahres. Wow. (Jaja, der Schnee wird auch in den Schweizer Alpen immer knapper!)

Ich weiß natürlich, dass ein "richtiges" Wohnmobil fast doppelt soviel Kubikmeter Wohnraum hat. Meins hat dafür den Vorteil, dass es meist in normale PKW-Parkplätze passt und oft gar nicht als solches wahrgenommen wird. Da kann ich mitten in den Städten stehen und übernachten - und kein Mensch merkt was. Kann man verstehen, dass ich mich mit dem Teil reich fühle? Es geht ja nicht nur darum, es zu haben, sondern was damit zu machen, also zu reisen. Das kann ich mit diesem kleinen Ding unter Verzicht auf großen Komfort. Das ist für mich persönlich wichtiger und ergiebiger als eine superteure Schweizer Armbanduhr, auf der man unter großen Mühen gerade noch erkennen kann, wie spät es ist. Na ja, meine Frau sagt, ich hätte ein Neidthema. ;-)  TK.

Auf die Bilder klicken zum Vergrößern!


Hi Till, also ich denke mal so, dass es mehr Leut geben wird die dich um dein kleines Womo beneiden werdn wie solche die wahnsinnig gerne ne SwissWatch für fünfzigtausend Euronen hätten. Ich gehör auch dazu. Aber neidisch nicht im negativn Sinn, ich gönn dir dein Womo gern. Möglicherweise schaff ich das auch noch. Ciao, der Peter aus N, weißt schon ;-)  28.5.17



Ich wäre ja gerne kreativ(er)

7. Mai 2017 • Wir bauen uns selber die Blockaden, die unsere Kreativität be- oder verhindern

Anja Jäger (Art & Coaching) hat in ihrem Blog das Thema Kreativität und Freiheit als Thema einer Blogparade eröffnet. Das ist ein Thema, das mich reizt und dem ich schon mehrfach begegnet bin. Daher fiel es mir nicht schwer, einen dazu passenden Beitrag zu schreiben.

Ich konnte von einer wahren Geschichte ausgehen mit einem meiner Freunde als Protagonisten, aber natürlich habe ich das so verfremdet, dass man ihn nicht erkennen kann. Hier geht es zu meinem Text Ich wäre gerne kreativ(er)


Manuela Komorek über offene Beziehung

3. Mai 2017 • Ist offene Beziehung ein zukunftsweisendes Modell? Mit Kommentar von TK.

In ihrem Blog behauptet die Berliner Paartherapeutin Manuela Komorek, dass Monogamie eine Entscheidung sei. TK. mag ihr nur teilweise folgen.

Mehr dazu im Bereich Artikel und Kommentare auf anderen Seiten.

 

Das Bildchen links soll die Frage illustrieren, ob das "my cup of tea" ist.


Wie weit ist es zum Glück?

7. Jan. 2017  •  Warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah.

Jahrzehntelang waren die Alpen mein schönstes und wichtigstes Reiseziel: Wetterstein, Karwendel, Hohe Tauern, vor allem aber die Bündner Alpen zwischen Davos und St. Moritz. Immer wieder, immer wieder.  Unter "Willkommen bei TK." gibt es Bilder davon.

Dennoch war der Harz auch immer ein geliebtes Nahziel, zu dem ich leichter und schneller gelangen konnte als in die Alpen. So gab es schätzungsweise dreimal so viele Harz- wie Alpenreisen. Jetzt, wo ich älter werde und eine Wirbelsäsulen-OP hinter mir habe, kann ich die großen Alpentouren mit Passüberschreitungen und Dreitausendern nicht mehr machen, mehr und mehr nehme ich die Seilbahnen zu Hilfe und ergehe mich dann auf den bequemen Höhenwegen.

Das hat zur Folge, dass die Alpenreisen insgesamt an Häufigkeit ab-, die in den Harz aber zunehmen. Und ich muss Fontane Recht geben. Zum Glück muss es nicht immert weit sein.

Wenn ich auch an den Bergen hänge, so gehöre ich doch nicht zu den harten Bergsteigern, die konkret am Seil an einer Wand hängen, ich gehe lieber auf die Berge.

Hier im Bild befinde ich mich  mit meinem Sohn auf dem Ottofelsen bei Wernigerode, den zu besteigen dank der Leitern keine Kunst ist, aber dennoch Spaß macht.

 

Ebenfalls mit einer Eisenleiter gelangt man auf den einen Turm der Schnarcherklippen bei Schierke. Der Aufstieg ist aber rassiger als auf den Ottofelsen.

Ganz ohne Leiter ist beispielsweise Goethe hinauf gelangt, der 1784 erstmals dort war und zwischen den beiden 25 und 28 m hohen Felstürmen eine Besonderheit entdeckte. Dort spielt die Nadel des Kompasses verrückt, d.h. es gibt zusätzlich zum normalen Erdmagnetismus magnetische Einflüsse von den Türmen.

So wie heute Wanderer ihre Initialien in Baumrinden schnitzen, wollte auch Goethe seine Signatur hinterlassen. (kl. Bild) Ob er sie selber in den Stein auf dem Gipfel des einen Turms einmeißelte oder den Schriftzug nur skizzierte und von berufener Hand einmeißeln ließ, ist nicht überliefert.

 

 

 



Blogtexte 2016: Ideen und Gedanken über das Leben, die Liebe, Sexualität und alles, was damit zusammen hängt


Frauen und Männer - Wie Katz' und Hund?

14.10.16  •     Verstehen sich Mann und Frau nicht, wenn sie einander verführen wollen?

Sind Frauen zu zögerlich mit ihrer Botschaft und Männer zu direkt? Darüber hat die Karlsruher Sexual- und Paarberaterin Christiane Jurgelucks etwas in ihrem Blog geschrieben. Mehr dazu hier.


Saleem Matthias Riek als Buchautor und Tacheles-Redner

28./29.9.16  •  TK's Senf zu SMR's Nachruf auf das Ende der connection-spirit und eine ausführliche Rezi seines Buches LUSTVOLL MANN SEIN

"Tacheles reden" hatte sich der connection-Macher Wolf Schneider von den Nachrufern zu seinem eingestellten Blatt gewünscht. Einer, der diesem Ruf folgte, war der Tantralehrer Saleem Matthias Riek, der auch häufiger dort als Autor aufgetreten war.

"Wow, das ist ja wohl die beste Satire, die ich je gelesen habe" beginnt TK's Kommentar zu diesem liebevoll-bissigen Abgesang auf eine der engagiertesten Zeitschriften, die unser Land je gesehen hat. Mehr dazu hier.

Saleem Matthias Riek ist auch einer der bekanntesten Tantralehrer in Deutschland. In diesem Umfeld fand er die fünfzehn Männer, die ihm und seinem Co-Autor Rainer Salm Rede und Antwort standen bezüglich ihrer Sexualität.

Seit Bernie Zilbergeld und Volker Elis Pilgrim ("Das männliche Programm ist größer als Penis in Vagina") endlich ein "richtiges" Männerbuch, in dem ebenfalls Tacheles geredet wird.

Trotz der Warnung von SMR, er werde "als Fan von David Deida" möglicherweise mit den im Buch vertretenen Thesen Probleme haben, hat TK das Buch mit großem Gewinn gelesen. Hier seine ausführliche Rezension.

Rücktitel des Buches


Ein ostpreußischer Superheld

19.9.2016  •  Jörg Stankos "Roman" über das Schicksal der Bewohner eines masurischen Dörfchens in Nazideutschland und  Weltkrieg

Der Essener Schriftsteller Jörg Stanko ist ein so genannter Kriegsenkel und hat Probleme mit seiner Identität als Deutscher.  Zusammen mit seinem Vater unternimmt er eine Reise nach Masuren, um die Geschichte seiner Familie zu erforschen und die der anderen Bewohner des Dörfchens Bärengrund.

Das wird kein Sonntagsspaziergang, denn es tun sich ihm diverse tragische Schicksale auf, die er rekonstruiert und nachzeichnet.

Das seiner väterlichen Großeltern hat jedoch ein happy end, kein fiktives, und ein anderes schreibt er, als ihm das alles zu schwer geworden ist, um und schickt den jungen Friedrich statt ins Todeslager einfach nach Amerika.

Eine literarisch ausgeformte Biographiearbeit der besonderen Art, sehr berührend und sehr lesenswert. TK hat das Buch ausführlich besprochen.


Die Sache mit dem guten Geschmack

6.9.2016  •  Beim Italiener in Badenweiler

Mit dem guten Geschmack ist das so eine Sache. Jeder meint, sie oder er selber habe ihn. Und die anderen?

Vor einem italienischen Restaurant in Badenweiler fand ich diese zwei hübschen Schilder.

Nun kann ich ja nicht wirklich italienisch und kann mir nur zusammenreimen, was das alles heißen soll. Die linke Tafel übersetze ich (zwischen dem Restaurantnamen und Buon appetito) so:

"Nur für feine Gaumen und Feinschmecker. (Alle anderen bitte weitergehen. Danke.)"

Und auf der rechten Tafel:

"In dieses Restaurant dürfen nur wohlerzogene Menschen. Ich entscheide. Danke."

 

Zum Vergrößern anklicken                          Irgendwelche Minderwertigkeitskomplexe hat der Capo dieses Restaurants gewiss nicht. Und ob das Schild mehr mit gutem Geschmack zu tun hat als das, was drauf steht, wage ich nicht zu beurteilen.

Zu gerne würde ich mal ausprobieren, was passiert, wenn ich mit meiner Begleiterin, beide aufs Feinste angezogen, die Schilder länglich betrachte und dann vernehmlich zu ihr sage: "Peccato, andiamo più avanti." Das ist vermutlich auch nur ungefähr richtig, aber es würde mich interessieren, ob der Wirt uns dann ein "Què fortuna!" hinterherruft. ;-)


Verschlossene Liebe

23.8.2016 • Liebesschlösser in Köln und anderswo

Vor rund acht Jahren sollen die ersten Liebesschlösser in Deutschland aufgetaucht sein. Mittlerweile hängen allein an der Hohenzollernbrücke in Köln an die 40000 Exemplare (in Worten: vierzigtausend), die zusammen so an die 20 Tonnen wiegen.

Googlet man "Liebesschlösser", findet man tausende von Eintragungen über die Menge dieser Schlösser und die Probleme, die sie machen, wo sie erlaubt und wo sie verboten sind und wo sie entfernt wurden, jedoch kaum etwas über Sinn und Wert dieses Phänomens.

Großes Aufsehen erregte in Frankfurt/M. die Aktion einer Künstlergruppe, die eingesammelte Liebesschlösser honorierte und dann umschmelzen wollte. Ihrer Ansicht nach sind Liebesschlösser "moderne Keuschheitsgürtel. Hier geht es nicht um Liebe, sondern um Besitz. Es ist ein massenhafter Ausdruck von Zwangsliebe und Liebeszwang“.  TK's Meinung zum Thema Liebesschlösser.

Hohenzollernbrücke, Köln


"Die Liebe" neu gelesen

17.8.2016 • Verständnis und Missverständnis des großen Buches von Peter Lauster

Erstmals 1980 bei ECON erschienen, hat Peter Lausters Buch Die Liebe inzwischen Millionen-auflagen erreicht. Ein Evergreen. Interpretatio- nen im Web und Argumentationen in Foren zeigen, dass man das Werk auf unterschiedliche Weise verstehen und auslegen kann - so wie man's braucht. Das Werk heißt Die Liebe, handelt aber - wie könnte es anders sein - auch viel von Beziehungen, von Ehe und Treue und Eifersucht.

TK hat sich all diese Dinge noch einmal angeschaut und darüber ein paar Zeilen geschrieben.

Funktionieren Fernbeziehungen?

8.8.2016 • Kommentar zu einem Beitrag von Silke Maschinger

Das ist mal ein sehr interessanter Beitrag zum Thema Fernbeziehungen, und, ja, dazu kann ich etwas beisteuern, denn ich hatte zwei davon. Fernbeziehungen sucht man sich nicht aus. Sie werden einem vom Schicksal „zugeteilt“. OK, man kann sie als Danaergeschenk ansehen und dieses ausschlagen. Aber wenn die Faszination groß genug ist, hat man diese Wahl nicht. Dann muss man das Geschenk annehmen.

 Den Artikel und TK's kompletten Kommentar findet man hier.



Liebe Männer, bitte betrügt uns!

28.7.16 • Ein irritierender Appell in der FÜR SIE

"Ihr kommt nicht in die Hölle, wenn ihr mal fremdgeht. Aber eure Kinder durchleben die Hölle, wenn alles zerbricht, was ihnen Halt und Sicherheit gegeben hat.

Für uns Ehefrauen ist es zwar wie die Wahl zwischen Pest und Cholera, aber wenn wir wählen müssten, würden viele von uns es vorziehen, diskret betrogen statt brutal verlassen zu werden."

Diesen irritierenden Rat gibt die Autorin Amelie Fried ("Traumfrau mit Lackschäden") den Männern. Heißa! Auf in den Kampf, Torero!

Langsam, langsam. Vorher sollten Männer ihre eigene Frau fragen, ob das dann eher Pest oder Cholera wäre. Nun ja,  


Wenn Schafe sich lieben

22.7.2016 • Total süßes Verliebtheitsdingens

"Na das passt ja" beginnt ein Kommentar, der gestern zu meiner Rezension von "Ich liebe dich gerade" eingestellt wurde. Das passt in der Tat als kontrapunktische Unterstreichung dessen, was der Autor Robert Heeß vermitteln will.

Das vom Kommentator gemeinte Büchlein (oben eine Karikatur des Covers) ist mal wieder so ein superromantisches  Verliebtheitsdingens. Man stelle sich vor: Da will jemand seinen Besitz (einen Menschen!) nie wieder hergeben, weil er/sie ihn "viel zu sehr" liebt. Lieben = Besitzen.

"Echt krass" meinte gestern der Kommentator. Finde ich auch.

Ich habe spaßeshalber mal in die Kundenbewertungen  in einem bekannten Internetbuchladen geschaut. Haupttenor: "Echt süß!" Vermutlich ist es von Vorteil, ein Schaf zu sein, wenigstens ein Stück weit, um das wirklich würdigen zu können. Was ich bei der Gelegenheit auch noch gesehen habe: Es gibt das Motiv jetzt auch als Kissen und als Handtuch. Wow! Ich könnte mir das auch gut als Taschentuchmotiv vorstellen. ;-)

 


Der  hölzerne   deutsche   Dichter

20.7.2016 • Mit Goethe unter einem Dach

Das konnte ich nun wirklich nicht ahnen, als ich in Brienz (Berner Oberland) ein einigermaßen preiswertes Hotel suchte, dass ich in eins geraten würde, in dem schon Anno Tobak der gute alte Goethe eine Nacht verbrachte. Wow!

Warum Goethes Wahl ausgerechnet auf dieses Hotel fiel? Die zentrale Lage direkt am Bahnhof wird es wohl nicht gewesen sein. Aber vielleicht war es damals das einzige Hotel am Ort?


wie auch immer, als Freibrief zum Fremdgehen will die Autorin  dies gewiss nicht verstanden wissen.

Als Mann, der in der ersten Ehe dem Rat von Amelie Fried gefolgt ist, lange bevor sie ihn in der FÜR SIE veröffentlichte, kenne ich das Problemfeld. In meiner zweiten Ehe mochte und mag ich ihn nicht befolgen, weil mir die Lügerei von damals noch in den Knochen sitzt. Nie wieder! 

Damit meine ich nicht "Nie wieder andere Frauen", sondern nie wieder Lügen und Heimlichkeiten. Was Amelie Fried da schreibt, ist nichts anderes als ein Aufruf zur Verlogenheit. Haben wir das im einundzwanzigsten Jahrhundert noch nötig? Kennen wir heute nicht die erklärte offene Beziehung, die uns vor Pest und Cholera bewahren kann?

Ich konnte nicht herausfinden, von wann dieser Appel ist. Auf jeden Fall ist er von gestern.


Wer liebt sich, wer trennt sich?

24.7.2016 • Wer will das wissen?

Das ist der "Vorteil", wenn man eine gmx-email hat, man erfährt immer, wer sich liebt und wer sich trennt. Wirklich? Ist das das korrekte Gegensatzpaar? Gibt es nicht viele Paare, die sich nicht mehr lieben, aber auch nicht trennen? Und gibt es nicht auch Trennungen, obwohl geliebt wird? Natürlich sind es immer Prominente, deren Liebesleben da gestalkt und uns aufgedrängt wird.

Anscheinend gibt es genug Leute, die sich brennend dafür interessieren. Oder liegt GMX da völlig falsch? Und welche Befriedigung kann das geben, zu wissen, dass sich Prinz Heinrich und Susanne von Bremen-Oslebshausen trennen werden?

Oder wüssten wir allzu gerne, was da zuletzt noch im Bett abging? Oder welche Streitkultur sie hatten? Oder ob sie Eva-Maria Zurhorsts Heile-Heile-Segen-Bücher gelesen haben? Oder ist es einfach nur schön, den beiden eine Träne nachkullern zu lassen? Meinetwegen.

 


im Hotel Weisses Kreuz, Brienz

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten?

Der alte Herr wirkt ein wenig hölzern. Das liegt daran, dass Brienz ein Zentrum der Holzschnitzkunst ist und hier ständig Holzschnitzsymposien abgehalten werden und die Produkte der Künstler häufig am Ort verbleiben.

Weil ja immer alles etwas bedeutet: Was will es mir sagen, dass meine Wahl ausgerechnet auf dieses Hotel fiel? Ich werde noch einmal drüber nachdenken.



Ich liebe dich gerade

18.7.2016 • Erwachsen werden in Liebesdingen

Ein Buchtitel, der manche brüskieren, andere aber neugierig machen wird. Umso wichtiger der Untertitel: Erwachsen werden in Liebesdingen.

TK hat das Buch von Robert Heeß nicht nur gelesen, er hat es zweimal gründlich durchge-"arbeitet" und beim Anstreichen einen ganzen Marker leer gemacht.

Sooo viele Aha-Erlebnisse, sooo erfrischende neue Sichtweisen, sooo viel Nachdenkstoff! 

Lesen Sie hier TK's Rezension.

Heinrich Heine - was geht und was bleibt

5.7.2016 • Hotel Heinrich-Heine wird abgerissen

Als Schriftsteller orientiert man sich ja gerne an den großen dieses Genres, speziell an den Berühmtheiten der Vergangenheit. Mehr als Goethe ist es bei mir Heinrich Heine. Beide hatten eine gemeinsame Liebe: der Harz, was sie mir als bekennender Harz-Fan besonders sympathisch macht.

Diese beiden Namen wurden und werden im Harz gerne touristisch werbewirksam ausgeschlachtet, sogar die DDR verstand sich darauf. Damals wurde das größte und schickste Hotel im Wintersportort Schierke Hotel Heinrich-Heine benannt. Nach der Wende sah es damit nicht so gut aus, ein Versuch, dem Prachtstück neuen Glanz zu verleihen scheiterte. Jetzt wird es abgerissen. Sic transit gloria. Nun, der Berühmtheit des Namens Heinrich Heine wird dieser Abbruch keinen tun. Sein eher bescheidenes Geburtshaus in der Düsseldorfer Altstadt (s. Foto) bleibt uns erhalten.



Gleichberechtigung ?

3.7.2016 • Nicht alle Rechte sind erwünscht

Beim Stöbern in meinen Bilderordnern stieß ich heute auf diese Zigarettenwerbung, die uns vor rund zehn Jahren auf allen Plakatwänden begegnete :

Gleiches Recht? Es gibt Rechte, die gar nicht gewollt werden. Das könnte für das Recht gelten, das hier demonstriert wird bzw. wurde. Was daran interessant ist: Ein Mann, der an einen Baum pinkelt ist einerseits alltäglich, andererseits (für manche) ein Ärgernis. Eine Frau, die Entsprechendes tut, zumindest eine Auffälligkeit, wenn nicht gar eine Sensation. Wie kommst?

 

Gehen wir zurück in die Kindheit. Ein Junge entfernt sich vom gemeinsamen Spiel, um zu pinkeln. Das interessiert niemanden. Schon gar nicht die Mädchen. Jetzt das Umgekehrte: ein Mädchen sondert sich ab, um hinter einem Gebüsch in die Hocke zu gehen. Das ist den Jungen nicht egal. Das interessiert sie, ob sie das nun zeigen oder nicht. Manch einer wird auch versuchen, hinterherzuschleichen, um mal zu schauen, was da abgeht. Reiner Forscherdrang? Oder sind Mädchen und Jungen da bereits anders programmiert? Oder was zeigt sich da? TK.

Späte Entdeckung

28.6.2016 • Joan Andersons Bücher über Selbstfindung

Es gibt Frauenbücher (sehr viele) und Männerbücher (einige). Ob Frauen Männerbücher lesen, entzieht sich meiner Kenntnis, ich lese aber ab und an ein Frauenbuch, in der Regel absichtlich, manchmal auch aus Versehen wie z.B. das unter Sachbuchrezensionen zu findende Soul-Sex von Eva-Maria Zurhorst, das sich erst beim Lesen als solches herausstellte.

 Joan Andersons A Year by the Sea fand ich beim Stöbern im Internet. Der Klappentext las sich gut, das interessierte mich, ich konnte es auch gleich günstig erwerben.

Fünfzig war die Autorin, als ihr Mann ihr mitteilte, dass er einen neuen Job ganz weit weg angenommen habe und dass Umziehen angesagt sei. Das war nicht das erste Mal, aber diesesmal machte es bei ihr click. Sie sagte nein. Ich nicht. Und verzog sich in ihr Ferienhaus auf Cape Cod. Ein ganzes Jahr verbrachte sie dort allein. Es wurde eine Reise zu sich selbst. Höchst spannend zu lesen - auch für einen Mann - und zudem in einer wunderschönen fließenden Sprache. Hier TK's Doppelrezension.



Begegnung mit der Vergangenheit

31.5.2015 • Ein alter Weggefährte

Unter den besonderen Qualitäten und Voraussetzungen, die einen Menschen unabhängig von der Zahl der gelebten Jahre jung machen, nannte Albert Schweitzer den "Triumpf der Abenteuerlust über die Trägheit" sowie den  "Sieg des Mutes über die Feigheit".

Nicht immer schaffe ich es, nach diesen Prinzipien zu leben, aber vor einer Woche gelang es mir mal wieder und ich meldete mich bei einer Internetplattform an, die ich lange im Blick gehabt hatte, die mir aber irgendwie nicht ganz geheuer vorkam. Internet kann ja gefährlich sein, wie wir wissen.

 Und gleich am zweiten Tag - da hatte ich so gerade eben eine grobe Orientierung über das breite Angebot dieser Seite gefunden - "kollidierte" ich mit einem Menschen über ein Thema, das hier nichts zur Sache tut. Wir einigen uns aber schnell und elegant und waren dann aber neugierig, wer das wohl gewesen war. Unabhängig voneinander googelten wir, bis wir es herausgefunden hatten. Und wer war nun mein zeitweiser Kontrahent? Kein geringerer als Heinz Körner, dessen Bücher mir in den ersten Jahren meiner Bremer Zeit, zur Zeit von EROS & PSYCHE, wichtige Orientierungshilfen und Wegbegleiter gewesen waren:

Erfreut teilten wir uns unsere Erkenntnisse mit und tauschten Erinnerungen aus, z.B. die an Ernest Bornemann (Das Patriarchat u.a.), den wir beide gekannt und dessen tragisches Ende uns beide bewegt hatte. (Ich hatte Bornemann einmal in Bremen getroffen und einmal in Wien*.) Wir erkannten, dass wir - ohne uns seinerzeit live begegnet zu sein - dennoch Weggefährten im Geiste gewesen waren. Und so etwas macht Freude.

 

Die Bücher von Heinz Körner sind zeitlos und da sie z.B. bei Amazon noch gelistet sind, wäre es eine gute Idee, da mal zuzuschlagen, wenn man sie noch nicht hat. Es lohnt sich! TK.

*daraus ergab sich eine zeitweise Beteiligung Bornemanns an meiner Literaturzeitchrift eros & psyche.

 

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