Rezensionen, Meinungen, Kommentare

Was LeserInnen über "Ansichtskarten aus der Kälte" sagen

Habe dein Buch in einem Zug "gefressen", finde es sehr gelungen und spannend, besonders die Verbindung von Vatersuche und "Männlichkeits"-Problemen. Das entspricht genau meiner Theorie.

Dr. Rüdiger Opelt, Institut für Persönlichkeitsentwicklung & Familienpsychologie, Salzburg

 


Neue Rezension von "Ansichtskarten aus der Kälte" in Facebook und bei Amazon. Und hier:

Nichts für lauwarm Frustrierte und ganz schön frech. Im Turbo zur Punktlandung. Lust auf Humor, Trauer, Freude und gelegentlich auch eiskalte Wut? Dann nix wie ran. Hier schreibt einer mit fesselnder und streckenweise erotisch anmutender Sprache für die Generation der Kriegswaisen und deren Familien - hinein in dunkelstes Gebiet des Schweigens und des Decke drüberhaltens. Und er schreibt gerade auch für alle anderen Kinder und Enkel der WKII-Generation, die in Geiselhaft von ungelösten Familiengeheimnissen eben auch in ihrer Sexualität dahinvegetieren bzw. gerade mal so funktionieren.

Ohne Schnickschnack geht der Autor an die Wurzel von vielfach schon ranzig verfestigten Dramen, hier die der Söhne. Mit Herzblut führt er heran an den noch immer verpönten Kern solcher eher tristen Lebensverläufe, die der verhinderten sexuellen Lebenswonnen. Er lässt zugleich durch die in die Jahre gekommene Hauptfigur die heilende Kraft der Klarheit sprudeln. Diese fällt nicht vom Himmel. Hartnäckigkeit und Zähigkeit im Durchbrechen eigener und fremder Widerstände fühlt mancher Leser als Investition für diese Heilung.
Jonathan, gut bürgerlicher Mittelständler, lebt in der Rolle des frustrierten Ehemannes, des Teil-Vaters, des gelangweilten Chefs und zunehmend in Apathie sich einrichtend. Mutlos nimmt er hin, was saft- und kraftlos hinzunehmen ist. Und dies gleich mehrfach: Eine auf der Kippe stehende Ehe, ein nicht in der Vaterrolle beglücktes Verhältnis zu seinem Sohn und einen eher gelangweilten Berufsalltag wirken als Starthelfer für eine mutige Aufklärung. Stimuliert durch ein nahezu mystisch anmutendes Erlebnis auf einem Friedhof taucht er Jahrzente nach seiner Kindheit erneut ein in die Welt von Lug und Trug, des Verwischens und Vernebelns, wie es sicher auch mancher Leser aus seiner eigenen Aufklärungserfahrung heraus kennt. Nur, diesmal bleibt er mit der Kraft des 57-jährigen Machers dran, durchbricht die Lähmung des damals kleinen Kerlchens, der schon in seiner frühen Suche vielfach gebrochen war. Diese frühen Brüche werden nicht zu letzt auch durch für ihn völlig neue Begegnungen mit mutigen Frauen und Männern geheilt. Der Autor lässt durchgängig die Finger von Rat zur Tat. Ein mutiges Buch in einer Zeit, in der so Manche eben auch solche Aufklärungswege beschreiten. All denen sei der Spaß gegönnt, hier halten sie eine weitere Wegebeschreibung in der Hand. Bernd Friedlein

Per email erreichte mich diese Meinungsäußerung:

 

Bewegend und erotisch

Das Buch ist toll, spannend zu lesen von Anfang bis Ende!  Ich habe es verschlungen, fand es sehr intensiv, intim, tief bewegend, erotisch. Ein Buch für Männer und Frauen. Die Frage, was jetzt autobiographisch ist und was nicht wurde immer unwichtiger, weil die  Geschichte dieser Mann-Werdung so authentisch beschrieben wird.
 Ich bin sehr dankbar für die Zeit, die ich in dem Buch verbracht habe.

Ina Meyer-Stoll, Bad Belzig

 

Bei Amazon gibt es bisher zwei Bewertungen, eine aus weiblicher und eine aus männlicher Feder:

 

Auch Männer haben Gefühle

Geschickt und ohne gezwungenes Infodumping, sondern in Form innerer Dialoge der Hauptfigur Jonathan Ravensburger bringt der Autor den LeserInnen die handelnden Personen und das Umfeld nahe. Farbig, lebendig und mit viel Liebe zum Detail lässt Kurbjuweit die Welt dieses Romans erstehen.
Eine Welt, in der für den Endfünfziger Jonathan mit einem Mal kein Stein auf dem anderen bleibt. Durch einen Zufall bricht seine Vorstellung über den Soldatentod des nie gekannten Vaters zusammen und er macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, die ihn in die Zeit und zu Zeitzeugen des 2. Weltkrieges führt.
Während dieser Spurensuche, die ihn oft gegen Mauern rennen lässt, entwickelt Jonathan sich zu einem Mann. Er bekommt seine Sexualität in den Griff, nachdem er von Jugend an von Versagensängsten geplagt war, denen er sich nun stellen kann durch die überraschende Begegnung mit einer Frau, bei der er sich sicher fühlt. Dadurch und durch das Auflösen der Verwicklungen um seinen Vater findet Jonathan letzendlich auch wieder zur seiner Ehefrau, die sich von ihm getrennt hatte.
Spät im Leben erkennt Jonathan, dass er richtig ist, wie er ist.

Elsa Rieger, Wien

 

Krieg und Eros

Ein feines Buch eines wenig bekannten Autors.
Alleine die Rahmengeschichte von Jonathan Ravensburger, der sich auf die Suche nach seinem im Krieg verschollenen Vater macht, erzeugt viel Spannung. Man muss einfach 'dran bleiben', um zu erfahren wie sich das Rätsel auflöst.
Dann gibt es aber noch die zweite Handlungsebene. Hier geht es um (gestörte) männliche Sexualität und um die Überwindung von Schuld- und Scham, letzendlich um Selbstfindung und eigene Identität. Und da spielt die Suche nach dem nie gekannten Vater eine weit größere Rolle als zunächst zu ahnen ist.
Die Schilderungen männlicher Sexualität haben mich besonders berührt. Es ist weniger das Explizite der Schilderungen, was verstört. Da sind wir heute doch schon einiges gewohnt. Es ist vielmehr die ungewohnte Ehrlichkeit. Endlich schildert jemand das 'kleine Problem', das viele Männer kennen, über das aber keiner spricht. Und zwar außerhalb nüchterner Beschreibungen aus urologisch-psychiatrischen Fachbüchern. Chapeau!
Was bleibt? Männer werden auch weiterhin ihre Rollenklischees erfüllen und jeder wird für sich im Stillen versuchen seinen Platz zu definieren. Sei's drum. Weltveränderungen wird auch diese Buch nicht bewirken, aber Spaß machts allemal und zum Nachdenken regt es auch an.
Sprachlich ist es sehr gut geschrieben, im Handlungsablauf gibt es ein paar kleinere Brüche und Ungereimtheiten, deshalb 'nur' vier Sterne von mir. Eine Leseempfehlung aber allemal.

Michael Sterna, Herford

 

An meiner facebook-Pinnwand erschien am 13.10.11 folgender Eintrag:

 

Ein Geschenk

Ich habe es gerade zu Ende gelesen und bin sehr berührt. Es ist sehr spannend, schwer, es überhaupt wieder wegzulegen, wenn man einmal angefangen hat! Ich bin dankbar für den Einblick in eine männliche Seele, ihr Aufbrechen, ihr wissen wollen, die feinen Stellen von Erkenntnis und Öffnung. Ein Geschenk, erfahren zu dürfen, wie sich... "sexuelle Ungeschicke" anfühlen im Mann, welche Sehnsüchte und Peinlichkeiten ihn plagen und wie Kraft und Kontakt entsteht. Die feinen Stellen, wo Gefühle sich ihren Weg bahnen.. in der Suche nach dem Vater... die wiederum Bewegung in die Begegnung zur Frau bringen. Ich empfehle es allen Vätern und Söhnen und ihren Gattinnen und Geliebten!

Dolores Richter, kreacom.org

 

Am 8.11.11 auf meiner Facebookseite eingestellt:

 

Eine tapfere Geschichte

Dieses Buch, eine Symphonie in Dur und Moll ausgetragen, von einem Mann, der sein Leben, seine Lebenszusammenhänge heraus- arbeitet, aufarbeitet. Er bringt Ordnung in eine Unordnung, die gar keine war. Oftmals sorgt der Fluss der Gedanken f ür atemlose Spannung. Es ist eine ehrliche, eine tapfere Geschichte, exakt durchkomponiert in verständlich bezwingenden Worten - für ein breites Publikum gedacht, für Menschen, die sich von solch lebendigem Leben fesseln lassen wollen.

Edith Hornauer, Belgern

 

Ein "etwas hölzerner Erstling"

Rezension auf der Seite aus.gelesen

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 Probeseiten des Romans

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