Der ars amandi-Verlag

Lieteraturzeitschrift, Essayband, Lyrikbändchen und Edelbuch

Eigentlich hatte TK nie die Absicht gehabt, einen Verlag zu gründen. Wozu auch, er hatte ja einen verlässlichen Brotberuf mit Pensionsanspruch. Aber es ging nicht um Geld. TK wollte gern eine Literaturzeitschrift gründen, was er dann auch tat: eros & psyche. Aber eine Zeitschrift muss nicht nur editiert und gedruckt werden, sondern auch verlegt, also gründete TK einen Verlag, zumindest auf dem Papier.

 

Neben der erwähnten Literaturzeitschrift und einem eigenen Essayband weiblich, männlich, androgyn - gegen den Strich gebürstete Aufsätze und Essays über Persönlichkeit und Partnerschaft erschienen  in diesem Mini-Verlag auch zwei Lyrikbändchen sowie ein ganz schickes in rotem Leinen gebundenes Edelbuch.

1991 erschien "Zwischen Tagen", ein vierzig Seiten starkes Bändchen mit Gedichten und Kurzprosa des Göttinger Autors Steffen Bartels (Jahrgang 1960), der schon in den Achtzigern diverse Gedichtbände im Bert Schlender-Verlag, Göttingen, herausgebracht hatte.

ISBN 3-9802403-2-0


Wachstum geht nicht ohne Schmerzen

1990 erschien der Gedichtband "Wachstum geht nicht ohne Schmerzen" der Hamburger Autorin Heidrun Schaller (die damals noch in Rotenburg/Wümme lebte).

 

Heitren Schallers Lyrik ist emotional. Was sie bewegt, gerät ihr zum Gedicht. Umwelt, Liebe und Sexualität sind ihre Themen, insbesondere aber auch wie in diesem ihrem dritten Lyrikband, die Probleme, die persönliche Weiterentwicklung, Bewusstwerdung und Wachstum mit sich bringen.

 

64 Seiten mit vier von der Autrorin aufgenommenen Fotos. ISBN 3-9802403-0-4.


Abgrundsinnlich

In den Abgrund hätte dieses hinreißend schöne Buch auch Verlag und Verleger reißen können. Das kam so: ein Freund aus München hatte ein erotisches Buch geschrieben, das er gern veröffentlicht sehen wollte. Machst du das, Till? Nein, das hätte der ars amandi-Verlag nicht machen können, da fehlte das finanzielle Fundament. Aber das focht den Autor nicht an, er wollte nur einen Verlagsnamen drauf stehen haben und eine ISBN. Alles andere würde er selber regeln. Also gut. Er regelte selbst.

 

Einige Monate später, da hatte der "Verleger" das fertige Buch noch nicht zu Gesicht bekommen, erhielt er einen bösen Brief vom Wagenbach-Verlag, der ihn bezichtigte, mit dem Buch Abgrundsinnlich ein perfektes Plagiat der Aufmachung der roten Reihe des Wagenbach-Verlages auf den Markt gebracht zu haben. Das wenige Tage später aus München eingetroffene Muster bewies TK, dass Wagenbach Recht hatte, sehr Recht sogar. Peinlich, peinlich. Aber es gelang TK, Wagenbach von einer Klage abzubringen. Aber es war knapp.

 


Das war's dann auch schon ...

... mit dem ars amandi-Verlag. Eine kurze, aber tolle Zeit für den Verleger und sein wunderbares Team. Die Zeitschrift eros & psyche fand in den Neunzigern nicht den Widerhall, den sie möglicherweise heute finden würde und musste nach vier Ausgaben wieder eingestellt werden, die Gefälligkeitsherausgabe von Lyrik- und anderen Bändchen gleich mit.

Abschlusswort des Kurzzeit-Verlegers:

Ich bereue nichts!